Pager Spitze

Das Reiseland Kroatien im Aufwind mit interessanten Urlaubszielen.
Foto von Tourismus-Verband Pag
Foto von Tourismus-Verband Pag

Das Urlaubsland Kroatien präsentiert sich gewohnt selbstbewusst und optimistisch. Das zeigte sich auch beim CTour-Medientreff am 23. Mai in der kroatischen Botschaft, den die CTour-Reisejournalisten-Vereinigung gemeinsam mit dem Kroatischen Fremdenverkehrsamt organisierte. Herzlich begrüßt von der Journalistenrunde auch der kroatische Botschafter S. E. Gordan Bakota und Mitarbeiter des Tourismusverbandes der kroatischen Insel Pag unter Leitung ihrer Direktorin Vesna Karavani.

Mit EC-Karte und ohne Grenzkontrolle

Es gibt seit Anfang des Jahres zwei wichtige Neuerungen, die den Tourismus nach Kroatien weiter beflügeln werden. Da ist zuallererst die Einführung des Euro als Zahlungsmittel, der die bisherige Landeswährung Kuna ablöste. Millionen Reisende müssen kein Geld mehr tauschen und ersparen sich zudem Wechselkursverluste. Gleichzeitig trat das Land an der Adria, das seit zehn Jahren EU-Mitglied ist, der grenzkontrollfreien Schengen-Zone bei. Nunmehr können Reiseziele ohne Staus und die früher oft beträchtlichen Wartezeiten bei der Einreise und Ausreise an den kroatischen Grenzübergängen zu Slowenien und Ungarn erreicht werden.

Deutsche Besucherzahlen im Plus

Diese zwei Vorteile sind für die Kroatien-Reisenden ganz wichtige Erleichterungen und spiegeln sich jetzt bereits in den offiziellen Zahlen wider, stellt der Kroatien-Tourismus-Chef Romeo Draghicchio in seiner Präsentation fest. Schon heute haben sich die Tourismuszahlen auf dem Niveau des besten Vor-Pandemie-Jahres 2019 eingepegelt. "Besonders erfolgreich entwickelt sich der deutsche Markt, da liegen die Zahlen im laufenden Jahr sogar schon zehn Prozent im Plus im Vergleich zu den ersten Monaten des Jahres 2019. Unsere Investitionen in die Qualität haben sich ausgezahlt. Kroatien wird immer bekannter und beliebter", so der Tourismus-Chef. Und er stellt dann die Frage, welche Gründe es gebe, nach Kroatien zu reisen?

Direktflüge von Berlin nach Kroatien

Ganz vorne an sieht er zunächst die aktuell verbesserten Flugverbindungen, besonders aus vielen Städten in Deutschland. Dabei hat Berlin erfreulicherweise einen guten Stand erreicht. Zur diesjährigen Sommersaison werden von insgesamt fünf Airlines Direktflüge in die Städte Zadar, Split, Rijeka und Dubrovnik angeboten, die direkte Anbindung von Berlin nach Zagreb wird vorbereitet.

Markenzeichen: Naturschutzgebiete


Romeo Draghicchio, Direktor der Kroatischen Zentrale für Tourismus in Frankfurt

Die Hauptmotive für den Kroatienbesuch sind, so der Tourismus-Chef, die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft und selbstverständlich ist die kroatische Küste für Millionen Urlauber ein Magnet. Das Bestreben des Kroatien-Tourismus besteht darüber hinaus darin, noch nicht so bekannte Regionen mit ihren Attraktionen vorzustellen, darunter kroatische Kulturdenkmäler. Kroatien hat zum Beispiel 18 Einträge in der UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes und steht damit auf Platz vier in der Welt, mit seiner Handwerkskunst, Ritterturnieren, Prozessionen, Festivals, Volksgesangskunst oder Lebkuchen-Bäckerei. Ein Markenzeichen des Landes ist auch die hohe Zahl von 408 geschützten Gebieten, darunter die acht Nationalparks mit beispielsweise den berühmten Wasserfällen im Krka Nationalpark, weiteren 12 Naturparks, dutzenden Naturdenkmälern und sogar Urwäldern.


Die Volkstrachten der Insel Pag


An der kroatischen Adriaküste

Thema Nachhaltigkeit

Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt, wie kann es in einem EU-Land anders sein, in Kroatien eine große Rolle. Bei der Verringerung des CO2-Ausstoßes belegt das Land einen beispielhaften Platz in Europa. Der Preis dafür war, wie der Tourismus-Chef konstatierte, dass Kroatien Anfang der 90er Jahre fast die komplette Schwerindustrie abgebaut hat. Das erinnert manchen früheren DDR-Einwohner an die Stilllegung von weiten Teilen der Grundstoff- und Chemieindustrie entlang der Elbe vor dreißig Jahren und die Berichterstattung in den Medien darüber, die sich zumeist beschränkte auf begeisterte Zustimmung über die sich wieder ansiedelnden glücklichen Fische. Für Nachhaltigkeit im Land sorgt außerdem ein gewaltiges Aufforstungsprogramm. Bis 2030 sollen zehn Millionen Bäume angepflanzt werden, speziell zur Kompensierung von CO2. Außerdem gibt es eine Vielzahl von Solaranlagen, die auf Campingplätzen und in Hotels im sonnigen Kroatien Strom produzieren.

Entlastung für Dubrovnik

Eine der bekanntesten und schönsten kroatischen Städte ist Dubrovnik. Deshalb war sie auch bevorzugter Anlaufpunkt vieler Kreuzfahrtschiffe, ähnlich wie auch Venedig an der italienischen Adriaküste. Nun hat Dubrovnik die Ankunftszahl dieser Touristenschiffe reduziert im Interesse aller. Aber die Touristik-Strategie von Kroatien besteht darin, die Besucher des Landes auch für weniger bekannte Regionen zu interessieren. Der Slogan lautet: Wenn man außerhalb der Küstenregion in Kroatien Urlaub macht, kann man unberührte Natur genießen. Auch für Städte-Reisende hat Kroatien viel zu bieten. Da ist insbesondere auch die Hauptstadt Zagreb hervorzuheben. Sie präsentiert sich mit dem Festival of Lights im Frühling, zahlreichen Musik-, Courtyard-, Folklore- und Food-Festivals im Sommer und einer Reihe von Film- und Jazz-Festivals im Herbst.

Nikola Tesla kommt aus der Region Lika

Weitere Schwerpunkte und lohnend im Binnenland sind in Mittel-Kroatien das Neanderthal-Museum über die Steinzeitmenschen in Krapina und eine Reihe von imposanten Schlössern wie das Schloss Novi Dvori in Zaprešić oder das Schloss Lužnica. Im Grenzgebiet zu Slowenien und Ungarn erwartet die stolze Zrinski-Burg ihre Besucher. Sie ist die größte Burg der Region Medimurje zwischen Drau und Mur. Schließlich kommt Romeo Draghicchio noch auf die hügelige Landschaft der Lika Region zu sprechen. Hier in dem Dorf Smiljan wuchs der weltbekannte Elektro-Ingenieur und Erfinder Nikola Tesla auf. In seinem Geburtshaus, einem ehemaligen Pfarrhaus, ist ein Museum eingerichtet. Er ist der Namensgeber des monumentalen Elektroauto-Konzerns mit seiner neuen Produktionsstätte im Brandenburgischen Grünheide vor den Toren Berlins. Und abschließend meinte Romeo augenzwinkernd, die Kroaten hätten auch nichts dagegen gehabt, wenn Elon Musk seine Giga-Fabrik beim Geburtsort von Nikola Tesla gebaut hätte.

Die herbe Schönheit


Die Stadt Rab mit ihren charakteristischen Kirchtürmen


Wandern in der "Mondlandschaft" der Insel Pag, Foto von Tourismus-Verband Pag

Zu den noch wenig entdeckten Urlaubsgebieten gehören viele der insgesamt mehr als 1200 kroatischen Inseln in der Adria, lediglich 47 sind bewohnt, eine davon ist die Insel Pag. Nur wenige Kilometer vom Geburtsort von Nikola Tesla gelegen, verbindet sie die Berglandschaft Kroatiens mit der Küste. Ein typisches Merkmal ist ihre karge, mondartige Landschaft, die zu dem Werbespruch führte: Pag wird seinen Besucher viele steinerne Wunder zeigen.


Blick auf die Stadt Pag mit Katine Brücke, der Nachbildung einer alten venezianischen Brücke, und die Salinen, Foto von Tourismus-Verband Pag

Die Stadt Pag besitzt ein reiches Kunstgewerbe-Erbe mit dem Nähen der weltbekannten Pager Spitze. Nur wenige Frauen beherrschen noch die von Generation an Generation weitergegebene alte Technik. Zu den spannenden Traditionen zählen der Karneval, Tanz- und Folklore-Gesänge und feierliche Prozessionen. Kulinarisch bietet sie den hoch geschätzten Schafskäse, köstliches Lammfleisch sowie Fisch und Salz aus dem sauberen Meer - eine authentische Küche. Die Insel verfügt über insgesamt 27 Kilometer lange Sand-, Kies- und Steinstrände. Aktivsportler erwarten 115 Kilometer markierte Radwege, Kletterwanderungen in den Felsen und Buchten für Segler und Surfer. Neben einer Reihe von modernen und komfortablen Hotels werden den Gästen in kleineren Ortschaften auch Privatunterkünfte und bestausgestattete Campingplätze wie in Simuni angeboten. Und nicht zuletzt ist die Insel Pag ein idealer Ausgangspunkt zum Besuch der Kulturstädte Zadar und des Nationalparks Krka mit seinen sieben Wasserfällen. Zum Abschluss des Touristik-Feuerwerks beim Medientreff in der Botschaft von Kroatien fragten die Journalisten auch, ob die frühere Landeswährung Kuna noch für Touristen umgetauscht werden kann. Die Antwort: Ja, bis Ende 2023 Jahres kann der Kuna noch bei den Geschäftsbanken in Kroatien umgetauscht werden. In Deutschland ist ein Umtausch nicht mehr möglich! Ein weiterer zusätzlicher Grund für die vielen Kroatien-Fans, die noch Rest-Kuna vom letzten Urlaub übrighaben, das facettenreiche Land wieder zu besuchen.

Text und Fotos von Ronald Keusch und Tourismus-Verband Pag

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