Gaudi im deutschen Kaiserschloss

Winterliche Impressionen aus der geschichtsträchtigen Stadt Poznan.
Foto von Ronald Keusch
Foto von Ronald Keusch

Es gibt in Polen nur sehr wenige Orte, die sich als Kaiser- und Königs-Stadt betiteln und dazu jeweils sehr ehrwürdige Prachtbauten aufweisen können. Die Stadt Poznan, auf halber Strecke zwischen Berlin und Warschau gelegen, gehört dazu. Vor mehr als 1.000 Jahren war sie die erste Hauptstadt Polens, mehr als hundert Jahre gehörte die Stadt unter dem Namen Posen zu Preußen und seit dem Jahr 1918 bis in die heutige Zeit ist sie ein attraktiver Platz für Wirtschaft, Handel und Tourismus im polnischen Staat. In ihren Stadtmauern finden sich das kaiserliche Residenzschloss des preußischen Posen und das Schloss und frühere Residenz polnischer Könige. Mit einer Vielzahl von faszinierender wie spannender Geschichte und Geschichten, angereichert durch verschiedenen Architekturstile, nimmt Poznan einen Spitzenplatz im Stadttourismus des Landes ein.

Der Raczynski-Palast in Rogalin


Der Raczynski-Palast in Rogalin

Der Charme eines Besuches von Poznan beginnt für Berliner und Brandenburger schon damit, dass die Stadt mit dem Auto und auch dem Zug schon in knapp drei Stunden (268 Kilometer) erreicht ist. Nur die Brummis, die Lastzüge, stehen in Richtung Polen täglich mindestens zehn Kilometer vor der Grenze im Stau. Eine wunderbare Einstimmung auf die Entdeckungen in Poznan besteht darin, mit diesen bereits in der Umgebung der Stadt zu beginnen. Nur 20 Kilometer südlich von Poznan befindet sich in der kleinen Ortschaft Rogalin das Raczynski-Schloss. Der barocke Palast aus dem 18. Jahrhundert war der Stammsitz der Familie Raczynski, eines der bedeutenden Adelsgeschlechter in Polen. Sie verkörpern ein wesentliches Stück nationaler polnischer Identität. Ein Adelsspross sammelte Gemälde, die in einer Galerie zu sehen sind. Hier werden auch bedeutende polnische Maler gezeigt, wie Jan Matejko oder Jacek Malczewski. Insgesamt sechs Generationen lebten hier, ehe die Adligen im 2. Weltkrieg und den folgenden Zeiten der Volksrepublik Polen ins Exil nach London flüchteten und dort einer Exilregierung angehörten. Der letzte Schlossherr Edward Raczynski übertrug 1990 das Grundeigentum und die Sammlungen in Form einer Stiftung offiziell an den Staat Polen und das Schloss ist heute eine Außenstelle des Nationalmuseums Posen.

Ein wunderschön angelegter Landschaftspark erinnert an bessere Zeiten für die Schlossbesitzer. Ein Sinnbild vergangener Zeiten sind die drei berühmten Eichen, die mehrere hundert Jahre auf der Rinde haben sollen. Sie tragen die Namen der legendären slawischen Brüder Lech (8,1 m Stammumfang), Czech (6,7 m) und Rus (9,30 m), die der Legende nach Polen Tschechien und Russland gegründet haben. Die Eiche "Czech" ist abgestorben und der ganze Stamm liegt flach, bei der Eiche "Lech" ist der Stamm gespalten. Die "Rus"-Eiche ist noch intakt und zählt mit geschätzten 600 Jahren zu den ältesten und schönsten Eichen Polens, aber auch sie benötigt zur Abstützung eines schweren Astes eine dicke Eisenstange und weitere kleinere Stützen. Ein Sinnbild wohl nur für den in die Jahrhunderte gekommenen Adel, nicht aber für den ungebrochenen Nationalstolz und das Nationalgefühl der Polen. Die brauchen keine Stützen.

Die polnischen Bamberger


Denkmal der Bambergerin

Ein Stadtrundgang in Poznan kann nur auf dem Alten Markt beginnen. Hier liegt wie in den anderen ehrwürdigen alten polnischen Handelsstädten Krakow oder Wrozlaw auch in Poznan der wichtigste Punkt der Stadt. Mit einer Fläche von zwei Hektar ist er sogar verdächtig, den Europarekord der Marktplatzgröße zu halten. In seiner Mitte präsentieren sich neben dem imposanten Rathaus einige bunte Bürgerhäuser und rundherum eine Fülle von Restaurants, Bars und Klubs. Inmitten des Marktes neben dem Rathaus ist das mannshohe Denkmal für die Posener Bamberger errichtet, das eine Bamberger Wasserträgerin in ihrer Tracht darstellt. Anfang des 18. Jahrhunderts wurden nach Verwüstungen im Nordischen Krieg und starker Dezimierung der Bevölkerung durch König August II. etwa 100 Familien aus dem fränkischen Raum um die Stadt Bamberg in Dörfern um Posen angesiedelt. Heute ein Beleg für geglückte Integration und enge Zusammenarbeit zwischen Deutschen und Polen. Hauptgründe dafür waren, wie historische Quellen berichten, dass die Bamberger die polnische Sprache erlernten und beherrschten und sich mehr als polnische und weniger als deutsche Posener fühlten. Übrigens hat das Denkmal der Bauersfrau, die zwei Wassereimer trägt, alle wechselnden politischen Ordnungen überlebt. Polnische Nationalisten, deutsche Besatzer und kommunistische Funktionäre haben es nicht angerührt. Heute bestünde höchstens die Gefahr, dass eine NGO verbieten will, die Schwerstarbeit von Frauen und fehlende Gleichberechtigung (wo ist der Wassereimer tragende Mann) zu huldigen. Versöhnlicher Schlusspunkt des Denkmals: Es steht am Eingang der rustikalen Gaststätte "Restauracja Bamberka", in der auch Polen und Deutsche hervorragende Gerichte serviert bekommen.

Das Duell der Ziegenböcke


Tägliches Warten auf zwei Ziegenböcke


Die Show der Ziegenböcke: Auftritt der Stars


Die Show der Ziegenböcke: Der Zweikampf

Pünktlich um 12 Uhr mittags finde ich mich vor dem Renaissance Rathaus ein. Hier haben sich bereits etwa 500 Menschen versammelt. Sie schauen alle auf ein Türchen im Rathausturm oberhalb der großen repräsentativen Rathaus-Uhr. Hier erscheinen jeden Tag um diese Zeit zwei Ziegenböcke, die zwölf Mal ihre Hörner aneinanderschlagen. Dazu bläst ein Trompeter ein Signal. Nach der Legende sollten im Mittelalter zwei Ziegenböcke am Bratrost schmoren und flohen auf das Dach des Rathauses. Der Woiwode nahm dies zum Anlass, den Tieren im Kirchturm des Rathauses ein Denkmal zu setzen. Eine amüsante Show für Touristen wie Einheimische. Aus Berlin kennt man derzeit nur Ansammlungen von Menschen vor dem Rathaus, wenn hunderte Feuerwehrmänner für bessere Arbeitsbedingungen und tausende Berliner Spaziergänger gegen die überzogene Corona-Politik demonstrieren. Zumindest tragen hier in Poznan wie in Berlin einige Zuschauer eine Gesichtsmaske.

Alles begann auf der Dom-Insel


Kathedrale auf der Dom-Insel

Nicht weit entfernt vom Alten Markt befindet sich die Dom-Insel, die viele Polen kennen. Denn hier liegen die Keimzellen nicht nur der Stadt Posen, sondern darüber hinaus auch die Anfänge des polnischen Staates. Zunächst dominiert die Posener Kathedrale die Insel und ist schon von weitem aus allen Richtungen zu erblicken. Die Kathedrale des heiligen Peter und Paul ist ein Spiegelbild der über tausendjährigen Geschichte der Stadt Posen und des polnischen Staates. Sie wurde geschrieben von Königen, Posener Domherren und Bischöfen. Besonders sehenswert ist die in byzantinischem Prunk schimmernde Goldene Kapelle. Sie entstand im 19. Jahrhundert und sollte in der Zeit der polnischen Teilungen an die ruhmreiche Vergangenheit Polens erinnern. Hier befinden sich auch die alten Gräber der ersten polnischen Herrscher, der Piasten-Herrscher Mieszko I. und Boleslaw I.


Porta Posnania

Wie wichtig historische Themen für das Land Polen bis in die Gegenwart sind, zeigt die auf der Dom-Insel errichtete Porta Posnania. Hinter diesem Namen verbirgt sich ein modernes Besucherzentrum. Hier wird sehr aufwendig mit moderner Technik die Stadtgeschichte erzählt, die zugleich immer auch die Landesgeschichte Polens darstellt. Der im Jahr 2014 errichtete Betonbau an der Warthe, der angeblich etwa 100 Millionen Euro gekostet haben soll, führt den Besucher in vier großen Sälen durch die vielen große Schlachten in der Geschichte Polens. Glücklicherweise werden die Schlachten von heute eher in den Historikerstuben geführt. Sie streiten beispielsweise auch darüber, ob Posen oder die 50 Kilometer entfernte Stadt Gnesen mehr Bedeutung in der Geschichte des polnischen Staates erlangte.

Zur Hasenjagd nach Gnesen


Auf dem Markt von Gnesen

Nach nur einer Autostunde ist von Poznan die 70.000 Einwohner Stadt Gnesen, polnisch Gniezno, zu erreichen. Ein Besuch des am Stadtrand am idyllischen Jelonek-See gelegenen Museums zeigt die ganze historische Tragik dieses Ortes. Das Museum, ein großer modern gestalteter Betonklotz, widmet sich den Anfängen des polnischen Staates. Schon die vor dem Museum aufgestellten Statuen von Mieszko I. und seinem Sohn Boleslaw I., auch Boleslaw der Tapfere genannt, zeigen genauso wie eine überdimensionale Zeittafel: Gnesen war lange Zeit ein politisches und wirtschaftliches Zentrum, sogar einige Jahre polnische Hauptstadt. Zu Zeiten der Piasten-Herrscher Mieszko und Boleslaw gab es keine feste Hauptstadt, sondern die "wandernden Herrscher". Und später dann machten andere Städte wie Posen und später Warschau das Rennen. Auch eine Gemäldegalerie im Obergeschoss mit beeindruckenden Werken aus dem 19 Jahrhundert dreht sich immer wieder um ein Thema: Die Anfänge Polens und der endlos lange Weg zur Schaffung des polnischen Staates im Jahr 1919. Nunmehr sind der Gnesener Dom und der Alte Markt die wichtigen Anlaufziele der Touristen in der Stadt.


Das Kaninchen in der Rolle als Napoleon

Und auf den für Besucher vorbereiteten historischen Rundgängen haben sich die Stadtväter ihren Humor durchaus bewahrt und eine Hasenjagd veranstaltet. Gegebener Anlass: die 1000-Jahrfeier der Stadt. Wieder nur Zeit allein für Denkmäler? Nicht in der Stadt Gnesen. Insgesamt 15 Plätze an wichtigen Orten der Altstadt des historischen Rundgangs wurden von den Stadtvätern ausgesucht, um hier kleine Bronzefiguren von Kaninchen aufzustellen. Besonderes Kennzeichen: Lange Ohren und die Darstellung eines Berufsstandes. Da sitzt, steht und liegt ein Kaninchen als Krieger der Piasten-Zeit, Ratsherr, reicher Kaufmann, Napoleon, Feuerwehrmann, preußischer Soldat oder Chauffeur. Ein vorbildhafter Umgang mit der Geschichte, wie ich finde, irgendwie very british, irgendwie menschlich, irgendwie souverän. Eine Hasenjagd für Groß und Klein. Und warum stellt man den Königsweg gerade mit Kaninchen nach? Ganz einfach: König heißt im polnischen król, Kaninchen heißt "krolik" - das Kaninchen ist der kleine König.

Kaiserschloss wird zum Kulturzentrum


Kaiserliche Residenz

Westlich von der Altstadt im preußisch geprägten Teil von Poznan liegt das Kaiserlichen Residenzschloss. Es wurde in den Jahren 1904 bis 1910 erbaut und als Posener Residenz des letzten deutschen Kaisers und König von Preußen Wilhelm II. errichtet. Das riesige Bauwerk erhielt ein neoromantisches Kostüm, eine weitere Seite der illustren Architekturstile der Stadt. Hier hatte der Kaiser viel Platz zum Wohnen zur Verfügung, wovon er, so registrierten die Historiker, nur noch zwei Mal Gebrauch machen konnte. Umso mehr Platz wurde für den Funktionsapparat der kaiserlichen Beamten mit endlosen Gängen und Büroräumen eingeräumt. Alles im und rund um das Schloss sollte als Symbol der deutschen Anwesenheit in Polen, als eine Vision des Deutschtums wahrgenommen werden. Es kam bekanntermaßen anders. Aber weder der Architekt des Bauwerkes Franz Heinrich Schwechten, noch die Heerscharen deutscher Beamten, die hier zwei Mal für kurze Perioden in Kaiser- und in Besatzer-Zeiten in Büros saßen, hätten sich je die Funktion der Residenz in der heutigen Gegenwart vorstellen können. Schon vor 60 Jahren wurde das Gebäude der Sitz des neu entstandenen Kulturpalastes und im Jahr 1996 der gesamte Bau zum Kulturzentrun Zamek umgewidmet.


Thron von Wilhelm II.

An allen Ecken und Enden des in ein Kulturzentrum verwandelten Kaiserlichen Residenzschlosses springt dem Besucher geradezu heftig eine Fülle von Symbolhaftem der wechselvollen Geschichte der Stadt Posen und des Landes Posen ins Auge. So steht in der Durchgangshalle etwas verlassen der Thron von Wilhelm II. Das Möbel stand ursprünglich in dem bereits nicht mehr vorhandenen Thronsaal im 1. Geschoss des Schlosses. Seine Form des Sitzes knüpft an die mittelalterlichen Bischofsthrone an. Ganz in Marmor wiegt diese abgelegte Insignie der Macht beinahe vier Tonnen. Und dann das Kulturzentrum Zamek. Es stellt die größte Kultureinrichtung der Region dar mit Kino, Theater und Konzertsälen, Bibliotheken, Werkstätten und Cafes. Ständig betonen die Veranstalter an vielen Stellen: Wir sind kein Museum. Aber natürlich erzählt das Zamek in so vielfältiger Art und Weise die Geschichte des Schlosses, der Stadt und ganz Polen. Ab 3. März dieses Jahres können sich alle Besucher auf eine repräsentative Ausstellung zu den Arbeiten von Antoni Gaudi freuen. Eine ganze Reihe von Räumen sind dafür vorbereitet worden, darunter auch einige, in denen früher kaiserliche und Nazibeamte an Ihren Schreibtischen saßen.


Denkmal im Schlosspark für Ermordete in Katyn

Neben dem Schloss ein kleiner Park mit einem unscheinbaren Denkmal, an dem Blumen niedergelegt sind. Hier wird den im Jahr 1940 ermordeten polnischen Offizieren von Katyn gedacht. Und auf der gegenüber liegender Straße steht ein großes Denkmal für die Kämpfer des Aufstandes im Jahr 1956 gegen die kommunistische Regierung in Warschau. Die Geschichte lässt den Besucher in Posen nicht los.

Kopflose Figuren - eine Mahnung


Skulptur "Die Unerkennbaren"


Skulptur im Park der Zitadelle

Das betrifft in gleichem Maße auch die Zitadelle in Poznan. Sie liegt heute im Stadtgebiet und war eine der größten preußischen Stadtbefestigungen Anfang des 20. Jahrhunderts. Die neue Funktion der Zitadelle besteht darin, mit einer weitläufigen Parkanlage für die Erholung der Bevölkerung da zu sein. Ein Park für Sport und Entspannung - und mit drei Mahnungen. Erstens erwartet den Besucher am Eingang ein Militärmuseum mit einigen aufgestellten Panzern und anderem Kriegsgerät aus zwei Weltkriegen. Hier befinden sich auch unzählige Gräber von sowjetischen Soldaten - eine Mahnung. Zweitens steht ganz in der Nähe ein hoher Glockenturm mit der Glocke des Friedens und der Freundschaft zwischen den Nationen, die dritte Friedensglocke der Welt nach Hiroshima und New York, die 1986 das erste Mal - eine Mahnung und ein Friedensappell. Drittens findet sich auf dem Park-Gelände der Zitadelle auch die Skulptur "Die Unerkennbaren" von Magdalena Abakanowicz. Zu sehen sind auf einer Freifläche zwischen Waldstücken insgesamt 112 kopflose Figuren aus Gusseisen, die erst im Jahr 2002 aufgestellt wurden. Bei dieser kopflosen Masse fallen dem Betrachter gegenwärtige Erscheinungen auf, von Angst und Hysterie getriebene Menschen im Zusammenhang mit dem Auftreten des Corona-Virus oder die von Kriegspropaganda gegen Russland getriebenen Menschen, die nicht mehr ihren eigenen Kopf benutzen können, wenn es darum geht zu begreifen, in wessen Interesse neue Konflikte und Kriege im Osten Europas angezettelt werden.

Erlebnis Poznan

Die Stadt Poznan, am Zusammenfluss der Warthe - polnisch Warta - und der Cybina mit mehr als einer halben Million Einwohnern, davon nahezu 100.000 Studenten, ist jung. Sie kann im Zentrum auch als Bummel- und Partymeile fungieren, Großstadtrubel inklusive. In der Gegenwart hat sich die Stadt zu einer wichtigen Wirtschaftsmetropole entwickelt, Volkswagen produziert hier in großem Stil. Poznan profilierte sich seit vielen Jahren auch als internationales Messezentrum und Einkaufs-Paradies.


Alte Brauerei


Der Riesen-Bierkrug

Nicht sehr weit vom Alten Markt entfernt befindet sich die Alte Brauerei im modernen Gewande. Kein Vergleich zur Kulturbrauerei in Berlin. Das Brauereigelände in Poznan ist mit etwa 120.000 Quadratmetern Fläche um ein Vielfaches größer. Hier entstand zudem ein riesiges modernes Einkaufzentrum zuzüglich eines Kunsthofes und einer großen Zahl von Kunstwerken. Das Markenzeichen ist eine überdimensionale Bronzeskulptur eines Bierkrugs in der Mitte des Innenhofes. Die gute polnische Küche ist selbstverständlich auch in Poznan zu Hause. Allein rund um den Alten Markt haben sich mehrere Dutzend Restaurants etabliert. An diesem Wochenende im Februar waren die meisten Gaststätten sogar ausgebucht. Die Gastronomie in Poznan hat für Gäste keine Corona-Einschränkungen und nur die Kellner tragen eine Maske - ein Traum für deutsche Gastronomen. Ein Traum für den Gast sind auch die Gerichte, ob die berühmte Rote-Beete-Suppe "Barszcz", die Sauermehlsuppe im Brotteig mit Schinken und Ei "Zurek", eine Knoblauch-Forelle, Salate oder Fleischgerichte, und natürlich die köstlichen Piroggen, mit Sauerkraut, Fleisch, Käse oder auch süß mit Früchten gefüllt. Alles für Genießer zu smarten Preisen - 20 - 30 Prozent unter dem deutschen Level. Und nicht vergessen, nach dem guten Essen mit einem eisgekühlten Wodka Zubrowka anzustoßen. Erwartungsgemäß ist hier auch internationale Küche zu finden beispielsweise der Edel-Italiener "eatalia" - bella italia.


Sauermehlsuppe im Brotteig

Die Stadt bietet ihren Besuchern auch kleine Geschichten im Kuchenformat beispielsweise über das Martinshörnchen. Das ist ein unschuldiges Gebäck in Posen, das ein geschäftstüchtiger Bäcker vor mehr als hundert Jahren erfand und mit dem Namen St. Martin ausstaffierte. Dabei handelt es sich um ein süßes Croissant mit einer Füllung aus Weißmohn, Vanille, zerkleinerten Feigen und Rosinen. Mittlerweile errang es den Titel einer Stadtmarke von Posen, mit der geschäftstüchtige Unterhalter ein sogenanntes Martinshörnchen-Museum betreiben. Vor allem für die zahlreichen ausländischen Touristen wird dann in typischer Manier von US- Entertainment Unterhaltung und Show rund ums Hörnchen-Backen geboten. Der Weg zur Dom-Insel passiert im Stadtteil Srodka ein hier installiertes 3D-Wandbild, täuschend echt auf eine große Hauswand aufgemalt. Es zeigt Szenen und Charaktere aus diesem Stadtteil, eine Metzgerei, einen Trompeter und eine Katze auf dem Dach. Für Touristen ein imposantes Fotomotiv und Symbol für das kreative, innovative Polen, für die Stadt zum Wohlfühlen.


Die Show mit den Martinshörnchen


An den Uferwegen vom Maltasee

Bei schönem Wetter zieht es die Einheimischen wie die Besucher von Poznan weiter zu dem in den 50er Jahren künstlich angelegten sechs Kilometer langen Maltasee, auch ein Austragungsort für verschiedene Wassersport Weltmeisterschaften. Bei einer Wanderung auf den Uferwegen kann hier der Besucher eine entspannte Pause von den vielen historischen Spaziergängen durch die Stadt Posen einlegen.

Text und Fotos von Ronald Keusch

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