Gelegen auf halber Bahn-Strecke zwischen Berlin und Hamburg mit IRE-Anschluss nahe der ehemaligen Grenze mit dem durch die Anti-Atomkraft-Bewegung bekannten Wendland. Die freundlichen Salzwedeler arbeiten daran, all die hübschen und positiven Seiten ihrer kleinen feinen Hansestadt herauszuarbeiten und den Dornröschenschlaf zu beenden. Von daher ist es vielleicht kein Wunder, dass es um die Ecke ein "Märchenland" samt Duftgarten gibt. Eine duftende Attraktion für die älteren und umso mehr das Figurenland für die jüngeren und jüngsten Träumer. Und vorneweg, dornigen Schlaf gar nicht aufkommend lassend, die parteilose, resolute und überaus ausgeschlafene Bürgermeisterin Sabine Blümel, die auf die schönen Seiten ihrer Stadt zielstrebig und ausgiebig hinzuweisen weiß. So arbeitet sie daran, Fördergelder und Filmfirmen für den Ort zu akquirieren. Fördergelder, um Stadt samt Wirtschaft für die Zukunft zu rüsten und Filmfirmen, um den Ort mit seinen vielen alten Fachwerkhäusern und Gassen vielleicht einmal in spannenden historischen Filmen oder in Videos zu sehen.
Die Stadt des Baumkuchens hat für einen kleinen Ort aber auch sonst einiges vorzuweisen. Baumkuchenbäckereien und eine prachtvolle Mönchskirche aus dem 13. Jahrhundert. Oder auch, wie passend zum 200. Geburtstag von Karl Marx, das Geburtshaus von Jenny Marx, Gattin des bärtigen Ur-Marxisten.
Auch der Buchladen von Ehrenbürgerin Helga Weyhe ist einen Besuch wert, die mit ihren 95 Jahren älteste und erfahrenste Buchhändlerin Deutschlands ist. Salzwedel, Stadt der Hanse, des Baumkuchens, 1112 erstmals erwähnt, freut sich auf einen Zwischenhalt der Zugfahrer von Berlin nach Hamburg.
Text und Fotos von Bernd Elmenthaler, ESDES.Pictures