Hosgeldiniz heißt Willkommen

Ein Urlaub in der Türkei fängt immer mit einem "Hosgeldiniz" an!
Foto von Volkert Neef
Foto von Volkert Neef

Wer an einem deutschen Flughafen eine Maschine der Turkish Airlines betritt, wird auf diese freundliche Art mit einem "Willkommen" begrüßt. Türkei steht für: Das eine Land, dass sich auf zwei Kontinenten erstreckt. In der 15,5 Millionen-Einwohner-Metropole Istanbul gibt der Bosporus die Trennung zwischen Asien und Europa vor. Nur rund drei Prozent des Landes gehören zu Europa. Wer am modernen, erst 2018 neuen Flughafen IGA angekommen ist, sieht eine Stadt, deren Größe rund 5.400 Quadratkilometer beträgt. Istanbul gilt als die auf dem weltweiten 15. Platz stehende Metropolregion. Zwei Meeresgebiete, das Schwarze Meer und das Mittelmeer, sorgen für einen regen Schiffsverkehr auf der rund 30 Kilometer langen Strecke. Der Tourist kann eines der zahlreichen Ausflugsboote betreten und sich das Geschehen hautnah auf dem Bosporus anschauen. Entweder besteigt man ein regelmäßig verkehrendes Ausflugsschiff oder mietet sich mit seiner Reisegruppe Boot und Kapitän. In Istanbul ist die Besichtigung der Hagia Sophia ein Muss für den Besucher.

Im 13. Jahrhundert errichtete man die Kreuzkuppelkirche. Von 1299 bis 1923 regierte das Osmanische Reich über die heutige Türkei und andere Gebiete. Im 16. Jahrhundert endete die Zeit der Hagia Sophia als Kirche und es entstand eine Moschee. Jeder Tourist darf heutzutage Sultan sein, sozusagen. Von den drei Eingängen war eine Pforte einst nur dem Sultan und seinem Hofstaat vorbehalten. Jetzt kann jedermann durch dieses große Tor wandeln. Knapp 480 Kilometer von Istanbul entfernt liegt an der Küste der Ägäis die 4,4 Millionen Einwohner große Stadt Izmir. Zur Anreise kann man wieder mit der komfortablen Turkish Airlines anreisen. Zahlreiche Flugverbindungen bestehen täglich zwischen Istanbul und Izmir.

Dem ein oder anderen Erwachsenen werden Kindheitserinnerungen in den Sinn kommen. Izmir wird in der Bibel als Smyrna erwähnt. Der Heilige Nikolaus war einst Bischof von Myra. Er lebte wahrscheinlich von 270 bis zum 6. Dezember 326. In dieser Region war er einst zu Hause. Der Evangelist Johannes gilt als Hauptautor des Johannesevangeliums. Er kannte wohl Jesus noch persönlich. Man bezeichnet ihn auch als Johannes von der Lateinischen Pforte. Ihm zu Ehren legte man 1862 den Grundstein der bis heute bestehenden St.-Johannes-Kathedrale. Der 32. Sultan des Osmanischen Reiches, Abdülaziz, lebte von 1830 bis 1876. Er spendete 1863 aus seinem Privatvermögen eine beträchtliche Summe zum Bau des christlichen Gotteshauses. Weitere Spenden von Katholiken, besonders aus Frankreich, führten zur Kirchweihe im Jahre 1874.

Der erste Erzbischof hier war der aus Neapel stammende Priester Vincent Spaccapietra. Der Geistliche lebte von 1801 bis 1878 und wurde 1862 vom Papst zum Erzbischof von Izmir ernannt. Der Priester fand seine letzte Ruhestätte in einer Gruft in seiner Kirche. Im Gotteshaus finden unverändert Gottesdienste statt. Seit 2017 in Armenischer Sprache. Das Kirchenpersonal und das Gotteshaus sind dem Heiligen Vater in Rom unterstellt. In Izmir ist der Besuch des Glockenturms und des historischen Kemeralti Bazar sehr zu empfehlen. Den Glockenturm schenkte Sultan Abdul Hamit II. den Einwohnern von Izmir 1901. Am Konak-Platz befindet sich der Glockenturm. Architekt war der aus Frankreich stammende Architekt Raymond Charles Pere. Kein geringerer als der deutsche Kaiser Wilhelm II. schenkte den Bürgern von Izmir die zum Turm passende Uhr. Auf den bis 1989 gültigen türkischen 500-Lira-Banknoten war der Glockenturm von Izmir abgebildet. In Izmir ist im Stadtteil Karatas eine Straße nach dem Filmschauspieler, Komponisten und Sänger Dario Moreno benannt. Der 1921 geborene Künstler starb mit nur 47 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes. Er stammt aus der Umgebung von Izmir. Weltruhm erlangte er in dem 1953 gedrehten Spielfilm "Lohn der Angst". 1964 widmete er sein Chanson "Istanbul" der gleichnamigen Millionenmetropole am Bosporus. In Izmir ist ein kleines Viertel mit einem Museum dem Künstler gewidmet. Im Volksmund wird es "Petit Montmartre" nach dem großen Vorbild in Paris genannt.

Die antike Stadt Ephesos sollte der Türkeibesucher auch auf seinem Besichtigungsprogramm haben. Sie ist rund 65 Kilometer von Izmir entfernt. Die Stadt lag in der Antike direkt am Meer. Durch klimatische Veränderungen wurde Ephesos vom Meer abgeschnitten. Eines der sieben Weltwunder, der Tempel der Artemis, der Göttin der Jagd, des Waldes und die Hüterin und Beschützerin von Frauen und Kindern, befand sich hier. Man kann beispielsweise noch das Theater, die Bibliothek und die öffentliche Bedürfnisanstalt anschauen. Seit 2015 gehört Ephesos der UNESCO-Liste des Kulturwelterbes an.

Besucher aus Westeuropa werden mit einem lautvernehmbaren "Teschekür", dem Wort für "Danke", das Land verlassen. Die Gastfreundschaft der Türken, das kulturelle Erbe, die schmackhafte Küche und sehr viel Sonne sowie Strand sorgen dafür, dass sich der Tourist sehr wohl fühlt und noch sehr lange nach seiner Ankunft im Kreis von Verwandten, Kollegen und Freunden von diesem Urlaub schwärmen wird.

Text und Fotos sind von Volkert Neef

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